Native Advertising – Warum und Wie

Eva Mohyrova
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Native Advertising ist eine gute Alternative zu anderen Werbeanzeigen, da sie gar nicht wie eine Anzeige aussehen. Doch was genau bedeutet das eigentlich? In diesem Artikel verraten wir Ihnen die Grundlagen von Native Advertising.

Obwohl Marketing-Gurus ständig neue kreative Möglichkeiten für die Präsentation von Produkten und Dienstleistungen sowie zur Steigerung von Verkäufen präsentieren, trauen Internetnutzer bezahlter Werbung weniger als je zuvor. Die von eMarketer zur Verfügung gestellte Statistik aus dem letzten Jahr zeigt, dass die Anzahl der Internetnutzer mit einem Ad Blocker im Laufe der Zeit zunimmt und weiter steigen wird.
 
Die Anzahl der Internetnutzer mit einem Ad Blocker im Laufe der Zeit nimmt zu.
 
Wie die folgenden Bilder zeigen, gibt es in den verschiedenen Ländern Europas keine gravierenden Unterschiede.
 

Die Anzahl der Internetnutzer mit Ad Blocker nimmt zu. Die Anzahl der Internetnutzer mit einem Ad Blocker nimmt zu.

 
Die Gründe, warum man sich als Nutzer für einen Ad Blocker entscheidet, sind einfach: Die Menschen sind die Werbeflut leid und finden sie störend.
 
Die Menschen sind die Werbeflut leid.
 
Heutzutage suchen Internetnutzer eine persönlichere und authentischere Werbeerfahrung, was die Beliebtheit von Native Advertising erklärt.
 

WAS GENAU STECKT HINTER NATIVE ADVERTISING?

Wikipedia zufolge ist Native Advertising eine Werbemaßnahme, die meistens im Internet zum Einsatz kommt und auf die Form und Funktion des jeweiligen Mediums angepasst ist. Mit „Form“ ist gemeint, dass Native Ads zum individuellen Design einer bestimmten Plattform passen. Mit „Funktion“ meinen wir, dass sie wie ein natürlicher Inhalt aussehen.
Einfach ausgedrückt sieht Native Advertising gar nicht nach Werbung aus. Stattdessen erscheint die Werbung wie ein weiteres Stück Inhalt, das für die Plattform kreiert wurde. Aus diesem Grund sind solche Anzeigen auch wesentlich unaufdringlicher und fallen nicht in einer negativen Weise auf.
 


Yuqo quotes70% der Nutzer möchten Produkte lieber durch Inhalte als durch herkömmliche Werbung kennenlernen.


 

WAS KANN ALS NATIVE ADVERTISING ANGESEHEN WERDEN?

Wenn Native Advertising nicht nach Werbung aussieht, wie unterscheiden wir es von anderen Inhalten?
Laut IAB Native Advertising Task Force gibt es sechs verschiedene Arten von Native Advertising:

  • In-Feed Ads
  • Paid Search Ads
  • Promoted Listings
  • Empfohlene Inhalte
  • IAB Standardanzeigen mit „erzählerischen“ Elementen / In-Ads
  • Benutzderfenierte/Sonstige

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den ersten fünf.
 

1. IN-FEED ADS

Diese Art von Werbung erscheint zusammen mit anderen Inhalten in einem Newsletter oder einer Inhaltsliste. In der Regel gibt es davon zwei Formen:

  1. Die erste Version wird von einem Team aus Redakteuren des Herausgebers in Zusammenarbeit mit einer Marke kreiert. Sie passt zu Funktion und Inhalt des Mediums und kann beispielsweise so aussehen:In Zusammenarbeit mit einer Marke kreiert.
  2. Bei der zweiten Version einer In-Feed-Anzeige wird der Nutzer weg von der ursprünglichen Seite des Herausgebers hin zu dem beworbenen Inhalt geführt. Das sieht in etwa so:Der Nutzer wird weg von der ursprünglichen Seite des Herausgebers hin zu dem beworbenen Inhalt geführt.

 

2. PAID SEARCH ADS

Sucht man bei Google oder einer anderen Suchmaschine etwas, sind die ersten Ergebnisse Paid Search Ads. Achten Sie einmal darauf, wie ihr Layout den organischen Suchergebnissen ähnelt: Die Anzeigen sind dadurch weniger aufdringlich. Wenn Nutzer nicht genau aufpassen, werden sie leicht mit einem herkömmlichen Suchergebnis verwechselt.
 
Paid Search Ads
 

3. PROMOTED LISTINGS

Schauen Sie sich die Ergebnisse dieser Suche bei Etsy an:
 
Promoted listings
 
Die ersten drei Ergebnisse sind gefördert, also bezahlt; trotzdem ist das nur an dem kleinen Schriftzug „Werbung“ in der linken oberen Ecke erkennbar. Da bezahlte Ergebnisse in der Regel für Seiten ohne redaktionelle Inhalte gedacht sind, ist ihre Gestaltung anderen Produkten oder Dienstleistungen auf der jeweiligen Seite nachempfunden.
In der Regel werden solche Ergebnisse dicht zusammen angezeigt und generiert, um eine direkte Reaktion des Nutzers zu provozieren.
 

4. EMPFOHLENE INHALTE

Hier ist ein Beispiel, wie vorgeschlagene Inhalte im Rahmen von Native Advertising aussehen können:
 

Empfohlene Inhalte
Quelle: mediabistro.com

 
Beim Klick auf einen dieser Links öffnet sich sich nicht die Webseite von CNN. Stattdessen wird man auf eine andere geförderte Seite weitergeleitet: Reader‘s Digest, OPEN Forum oder eine der anderen Seiten, die in dem Beispiel aufgeführt sind.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Besucher der Webseite von CNN auf solche Werbungen klicken:

  • Sie vertrauen CNN und damit auch CNNs Empfehlungen
  • Sie denken, es sei weiterer Artikel von CNN
  • Sie sind fasziniert von der Schlagzeile einer Anzeige

Diese Art von Native Adverstising ist eine der effektivsten: Inserenten zahlen für Besucher oder Klicks, wobei ihre Werbung auf einer Vielzahl von Webseiten geteilt wird.
 

5. IAB STANDARDANZEIGEN

Diese Art von Anzeigen wird in herkömmlichen IAB-Inhalten dargestellt, auch bekannt als In-Ads.
 

IAB Standardanzeigen
Quelle: Molly Bechert von Mental_Floss

 
Wie Sie sehen können, befinden sie sich außerhalb des Blocks mit dem Hauptinhalt. Sowohl Inhalt als auch Design sind jedoch nach wie vor relevant für die Plattform. Die Stil-Tipps von Pinterest könnten auch für Nutzer interessant sein, die Buzzfeed-Posts über Stil lesen. Genau wie Promoted Listings sind auch IAB-Standardanzeigen sehr zielgerichtet.
 

VORTEILE VON NATIVE ADVERTISING

Wir haben bereits herausgefunden, dass Native Advertising organischer und weniger aufdringlich als traditionelle Werbung aussieht. Das ist jedoch nicht der einzige Vorteil.
Native Advertsing hat folgende Vorteile:

  • Native Advertsing ist vertrauenswürdiger: Eine Time Inc. Studie aus dem Jahr 2017 zeigte, dass 90% der Verbraucher Markeninhalten mehr vertrauen als herkömmlicher Werbung.
  • Native Advertsing wird häufiger gesehen: Verbraucher schauen sich Native Ads 53% häufiger als Banneranzeigen an.
  • Native Advertsing steigert den Umsatz: Die vorherige Studie zeigte auch, dass Native Ads im Vergleich zu Bannerwerbung einen um 18% höheren Anstieg der Kaufabsicht und einen um 9% höheren Anstieg der Markenaffinitätsreaktionen verzeichneten.
  • Native Advertsing hat hohe CTR-Raten: Laut einem 2018 AppNexus-Bericht sind die CTRs für Native Display Ads 8,8 mal höher als die durchschnittlicher Display-Ads.
  • Native Advertising eignet sich gut für Mobile Branding: In einem Bericht von eMarketer aus dem Jahr 2013 gaben 97% der mobilen Vermarkter an, dass Native Mobile Ads sehr oder ziemlich effektiv sind.

Die Zahlen sprechen für sich: Native Advertising ist in der Tat ein effektives Mittel, um die Aufmerksamkeit von Nutzern zu erregen und sie zum Kauf bei Ihnen anzuregen, sie zum Klicken auf einen Link Ihrer Website zu ermutigen und so weiter. Denken Sie darüber nach verschiedene Methoden von Native Advertising einzusetzen, um in der Welt des Internethandels wettbewerbsfähig zu bleiben.